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Susten |
Sustenpass |
Schweiz |
Alpen |
15. Jun - 15. Okt |
2224 m |
9 % |
46 km |
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Lat/Long: 46.729370 8.447023 |
Texte |
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Der Sustenpass beginnt westlich in Innertkirchen, wo auch der Grimselpass seine Talstation hat. Von dort aus beginnt die Westrampe gemächlich, auf langgezogenen Kurven und vielen Geraden geht es durch das grüne Gadmental und am Fluß (bzw. Bach) Gadmerwasser entlang.
Die Berghänge sind meist noch unspektakulär und liegen nicht direkt neben der Straße, die sich wegen der breiten Bauweise und des guten Asphalts sehr gut fahren lässt.
Was bereits auf dem ersten Teilstück auffällt: Man hat immer eine Ansammlung von schneebedeckten Bergen bzw. Gletschern vor der Nase. Die ganze Zeit, die man in dem Tal nach Osten unterwegs ist und wegen der noch übersichtlichen Straßenführung für Sightseeing genügend Zeit hat, sieht man immer wieder dieselbe Formation.
Im mittleren Drittel der Rampe wird es dann knochiger. Die Straße ist härter an den Fels gebaut, und die ersten aufeinanderfolgenden Kehren sind an der Reihe. In dem Teil sollte man mit den Gedanken etwas mehr auf der Straße, und nicht in der Landschaft sein, denn viele Lastwechsel stehen an.

Ist dieser fahrerisch anspruchsvollste Teil geschafft, wird es für Auge und Bikerherz einfach nur göttlich. Das oberste Drittel der Westrampe fand ich dermaßen schön, das ich kaum in den dritten Gang schalten konnte, da schon wieder der nächste Fotostopp anstand.
Alleine diesen einen Tunnel hätt ich hundert Mal fotografieren können. Tunnel gibt es ... eine Menge. Ich weiß nicht wieviele genau, habe bei 15 aufgehört zu zählen und mich lieber auf die Aussicht konzentriert. Allesamt sind sie nicht lang, im Schnitt würde ich sagen zwischen 20 und 40 Metern. Die Straße liegt fast die ganze Zeit an der Felswand, die grün bewachsen und mit vielen kleinen Felsbrocken gespickt ist. Die vorhin schon angesprochenen Gletscher sind nun aus der Nähe zu sehen, mit jedem gewonnenen Höhenmeter kommt man weiter an sie heran, mehr und mehr Details sind in den weißen Gletscherzungen auszumachen.
Der Blick ins Tal ist immer gegeben. Dort ist der interessante Straßenverlauf zu sehen, ebenso natürlich die ganzen kurzen Tunnel, die mancherorts wie an einer Perlenschnur hinterenander aufgereiht sind.

Gewürzt wird das Ganze noch mit herrlich kurvenreicher Straßenführung, die an Kurven wie auch Kehren kein bisschen geizt. Der noch immer gute Asphalt und die breite Straße sorgen dafür, das man auch bei zuviel Sightseeing nicht gleich auf der Frontscheibe eines entgegenkommenden Autos landet.
Weiter unten habe ich noch weitere Fotos hinterlegt, die irgendwie alle sehenswert sind, aber den Rahmen der Beschreibung dann doch etwas sprengen würden. Die Aussicht kann an mehreren Stellen übrigens in Ruhe genossen werden, da z.B. in einigen der Kehren kleine Parkstreifen eingerichtet sind. Die bieten Platz für mehrere Autos und genügend Motorräder, und eignen sich sehr gut mindestens für kurze Pausen. Habe zwar kein Bild davon (kaum zu glauben, ich weiß), aber es gibt sie wirklich.
Ist das Paradies durchfahren, wartet die nicht weniger schöne Passhöhe auf ankommende Besucher, bietet einen riesen Parkplatz, See und Restaurant.
Auf die Ostrampe gelangt man durch einen 500 Meter langen Tunnel, der gleich an der Passhöhe beginnt. Ist der im Rückspiegel zu sehen, liegt das obere Drittel der Ostrampe vor einem.
Die ist ahnlich schön wie die Westrampe, nur das es weit weniger der süßen kleinen Tunnel gibt. Dennoch, wie im Bild zu sehen, Kurven und Kehren satt, wenigstens im oberen Drittel. Die Landschaft ist fast bis hinunter ins Tal kaum bewachsen, grün bewachsene Hänge dominieren. Rund 2 Kilometer unterhalb der Passhöhe gibt es noch ein Restaurant am Straßenrand. Das scheint mehr auf Biker getrimmt zu sein, schon alleine der kleine Parkstreifen und das Bike in der Felswand sieht sehr danach aus.
Ist das schroffe und an den Fels gebaute oberste Drittel geschafft, wird die Fahrt ruhiger. Kehren gibt es immer weniger zu durchfahren, vielmehr geht die Reise durch einen Talkessel. Immer mit Blick auf eine ganze Reihe Gletscher, die östlich des Talortes Wassen liegen. Ähnlich wie auf der Westseite, begleitet der Anblick einen bis ans Ende der Fahrt.
Interessant ist noch, das man in dem Tal auf eine Art Abbruchkante zufährt. Ich hatte das Gefühl, als müsste danach der Talort kommen, und das Ende des Passes wäre erreicht. Aber nein, es fing gewisserweise das nächste Tal an, das ähnlich aussieht, wie das vorige. Und es hat auch wieder eine Abbruchkante, nach der ein weiteres Tal beginnt.
Dieses Letzte wird dann entgültig flacher und breiter, mit mehr Platz für weite Wiesen zwischen den Bergen. Kurven sind rar gesäht, aber die Straße führt noch immer durch schön anzuschauendes Gebiet, Richtung der Gletscher im Osten.
Auf den letzten paar Kilometern wartet noch ein waldiges Gebiet auf Kundschaft, von dem man allerdings nicht allzuviel mitbekommt. Eine lange Galerie und zwei Tunnel liegen auf dem Weg, die bis kurz vor dem Talort Wassen reichen.
Und dann war es das auch schon mit der herrlichen Passfahrt.
Fazit:
Aus meiner Sicht ist der Sustenpass von allen in der Nähe liegenden Pässen noch immer der schönste. Und das, obwohl auch die anderen weißgott nicht langweilig sind, will somit was heißen. Vor meiner Erstbefahrung im Jahr 2010 war ich dreimal in der Nähe, bin aber nie zu einer Susten-Überquerung gekommen. Entweder hatte ich keine Zeit, am letzten Tourtag schüttete wie aus Eimern und wir haben ihn gecancelt, oder er war gesperrt.
Besonders das mit der Sperrung scheint Programm zu sein. Von allen Pässen der Furka-Runde öffnet der Susten zuletzt und schließt zuerst. Im Monat Mai hat man nur wenig Chancen ihn zu überqueren, vom 1. bis 10. Juni liegt die Chance bei 50%, erst danach kann man sich halbwegs sicher sein, ihn in voller Länge überqueren zu können.
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Die Straße ist fast durchgehend 2 Fahrspuren breit, nur in seltenen Engstellen wird sie ein kleinwenig schmaler. Der Asphalt ist die ganze Strecke gut bs sehr gut. Innerhalb der vielen kurzen Tunnel auf der Westseite sollte etwas aufgepasst werden, da es in denen nicht selten von der Decke tropft, und die Straße daher auf ein paar Metern rutschig werden kann.
Alles in allem könnte der Sustenpass zügig überquert werden, wäre da nicht die herrliche Aussicht auf die umliegende Bergwelt.
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Die Westrampe startet im Ort Innertkirchen, und ist nicht zu verfehlen. Es gibt nur drei größere, aus dem Ort herausführende Straßen, und die nach Osten führende geht über den Susten. Die Ostrampe trifft in Wassen auf die Hauptstraße. Dort ist die Einfahrt etwas versteckt, man muss explizit abbiegen, aber der Pass ist gut und schon lange vorher ausgeschildert, aus welcher Richtung man auch kommt.
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Wie bereits die Strecken-Beschreibung, lässt sich auch die Passhöhe nicht mit nur wenigen Bildern beschreiben, daher sind weiter unten noch ein paar zu finden. Als erstes die Passhöhe auf einen Blick:
Links im Bild ist das Restaurant Susten Kulm zu sehen, dessen Außenterasse beste Sicht auf das Treiben ein paar Meter weiter unten bietet. Dort liegen der große Parkplatz und eine kleiner See. Der Blick im Bild ist talwärts nach Westen gerichtet.
Von der Passhöhe aus führt ein schmaler Pfad noch ein paar Höhenmeter weiter nach oben. Von dort aus hat man nicht nur die Passhöhe als Ganzes gut im Blick, sondern kommt auf diesem Weg auch zum Berghaus Susten Hospiz. Das bietet Zimmer unterschiedlicher Preisklasse, bis hinunter zum Bettenlager für wenig Geld, und im Hinterhof eine ruhige Terrasse. Mit Kinderspielplatz, Aussicht auf einen Gletscher, alles ohne Motorrenlärm und Hektik.
Laut Informationen der einfachen aber guten hospiz-eigenen Webseite sind Restaurant wie auch Unterkunft 7 Tage die Woche geöffnet, und das solange der Pass geöffnet ist.

In der Mitte der Westrampe ist mit dem Hotel Restaurant Steingletscher eine weitere Unterkunft zu finden. Doppelzimmer mit Frühstück beginnt in diesem bei 50 Schweizer Franken. In direkter Nachbarschaft steht auch die Steinalp Lodge, die einfache Unterkünfte ab 25 Franken anbietet. Leider wird aus der Webseite nicht ganz klar, ob diese Lokalität nur Gruppen vorbehalten ist, oder auch für einzelne Reisende oder Kleingruppen zur Verfügung steht. Neben den hier gezeigten Bildern sind die Häuser auch auf einem der breiten Panoramabilder enthalten, das weiter oben in meiner Passbeschreibung eingeordnet ist. Wer suchet der findet.

Und zu guterletzt muss es auch noch irgendwo das Chalet Ochsen geben. Wo genau, konnte ich nicht ermitteln, auch das Internet schweigt sich aus.
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Susten und Grimsel --- vom 22. April 2011
Trentino-Tour Tag 22 --- vom 23. Juli 2010
Tour de Suisse 2010 --- vom 11. Juni 2010
Keine Einträge vorhanden.
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